Eine von etwa 300 Frauen zeigt eine Veränderung in den Zellen des BRCA1 oder BRCA2 Gens. Es handelt sich hier gleichsam um einen Schreibfehler im Bauplan, der erblichen Krebs auszulösen vermag. Kinder haben eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dieses fehlerhafte Gen zu erben. Auch Männer können diese Mutation weitergeben.
Univ.-Prof. Dr. Christian Singer
Leiter des Zentrums für Brustgesundheit der MedUni Wien und Präsident der Gesellschaft für Senologie
Wann macht ein genetischer Test zur Stratifikation des individuellen Brustkrebsrisikos Sinn?
Kriterien, die auf einen vererbten Gendefekt hinweisen sind, wenn zwei Familienmitglieder vor dem 50. Lebensjahr erkrankt sind. eine Angehörige vor dem 50. Lebensjahr an Brustkrebs und eine an Eierstockkrebs litt. wiederholte Fälle von Eierstockkrebs innerhalb der Familie auftreten. Bei einem Familienmitglied vor dem 35. Lebensjahr Brustkrebs diagnostiziert wurde. Wenn eine Frage mit Ja beantwortet werden kann, zählt die betroffene Frau zu den Risikopatientinnen, nur für sie ist dann ein genetischer Test sinnvoll und wird auch empfohlen. Ein Gentest wird erst ab dem 18. Lebensjahr und mit Einverständnis der Betroffenen durchgeführt. Bei Babys und Kinder erfolgen keine Untersuchungen
Univ.-Prof. Dr. Michael Krainer
Klinische Abteilung für Onkologie am Wiener AKH