Die nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung ist ein häufiger Befund in der Hausarztpraxis, der meist im Rahmen der Gesundenuntersuchung gestellt wird. Dabei zeigt uns unsere Leber ganz deutlich, dass sie mit unserem Lebensstil überhaupt nicht einverstanden ist und dass die Zeit für gesündere Ernährung und mehr Bewegung gekommen ist.
Wie schon der Name sagt, kommt es bei der Fettleber zu einer vermehrten Fetteinlagerung in diesem Organ. Übermäßiger Alkoholkonsum ist eine häufige Ursache der Leberverfettung, aber wir beschäftigen uns hier mit den anderen Ursachen, die meist mit dem Lebensstil zusammenhängen.
Die Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, kurz NAFLD (das D steht für Disease = Erkrankung) ist in den meisten Fällen die Folge eines Überangebotes an Zucker und Fett, das längere Zeit besteht und die Leber als zentrales Stoffwechselorgan einfach überfordert. Die genauen Ursachen sind noch nicht erforscht, aber auf die Betroffenen trifft oft Folgendes zu:
Problematisch aus gesundheitlicher Sicht wird es dann, wenn aus der Fettleber eine Leberentzündung wird. Ärzte sprechen dann von einer nicht-alkoholischen Fettleber-Entzündung (lateinisch Steatohepatitis) und kürzen das Ganze mit NASH ab.
Die mit NAFLD und NASH verbundenen Faktoren Übergewicht, Diabetes und erhöhte Blutfette fasst man auch unter dem Begriff „Metabolisches Syndrom“ zusammen (meist ist auch noch erhöhter Blutdruck dabei). Ärzte sprechen auch vom „Wohlstandssyndrom“, weil es häufig die Folge ungesunder Ernährung in Kombination mit Bewegungsmangel ist. Wichtig: das metabolische Syndrom kann nicht nur die Leber schädigen, sondern auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen!
Eine nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) ist noch nicht entzündet und macht meist keine Beschwerden. Nur manchmal kann sie mit Schmerzen im oberen Bauchbereich verbunden sein.
Bei der nicht-alkoholischen Fettleber-Entzündung (NASH) ist die verfettete Leber, wie der Name sagt, bereits entzündet und macht in etwa der Hälfte der Fälle Schmerzen im Oberbauch.
Im Gespräch mit Ihnen versucht der Arzt spezifische Gründe für die Fettleber, wie eben Alkohol oder bestimmte Grunderkrankungen auszuschließen.
Mit einer Blutabnahme können im Labor verschiedene Werte, wie zum Beispiel die Leberenzyme ALT (auch GPT genannt) und AST (auch GOT genannt) bestimmt werden, die auf eine Schädigung der Leber und auf eine möglicherweise vorliegende Entzündung hinweisen.
Mit einer Ultraschalluntersuchung des Bauches kann eine Verfettung und gegebenenfalls auch eine bindegewebige Veränderung (Fibrose) als Folge der Entzündung festgestellt werden.
Mit der Leber-Elastographie, einer speziellen Ultraschalluntersuchung kann das Ausmaß der Leberveränderungen bestimmt werden.
Eine Gewebsentnahme (Biopsie) ist nur in selteneren Fällen notwendig, um das Ausmaß der Leberschädigung zu bestimmen.
Die Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber bzw. Fettleber-Entzündung setzt an deren Ursachen an. Folgende Maßnahmen können dabei wirksam sein:
Diese Maßnahmen können auch Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall reduzieren. Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht sie zu ergreifen!
Weitere mögliche Maßnahmen sind:
Für die Behandlung der NAFLD und NASH sind derzeit keine spezifischen Medikamente zugelassen, es ist jedoch wichtig, die Ursachen der Erkrankung, wie Fettleibigkeit, Diabetes und erhöhtes Cholesterin wirksam zu behandeln. Dabei können neben den auf jeden Fall empfohlenen Lebensstilmaßnahmen auch Medikamente und bei Adipositas auch operative Methoden zum Einsatz kommen.
Die folgenden Nahrungsergänzungsmittel wurden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit untersucht:
Omega-3-Fettsäuren: Eine Studienauswertung hat gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren die Leberverfettung bei nicht-alkoholischer Fettleber verbessern können. Derzeit kann aber weder die richtige Dosierung noch das Ausmaß des positiven Effektes beurteilt werden.
Lebensstiländerungen sind oft eine harte Nuss, aber wenn Sie Ihrer Leber etwas Gutes tun, kann das gleichzeitig Ihr gesamtes Leben verbessern. Mehr Bewegung ist nicht nur gesund, sondern auch gut fürs Gemüt. Gesunde Ernährung kann Ihnen helfen sich insgesamt wohler zu fühlen. Es ist Ihr Körper und Sie sitzen am Fahrersitz, aber Ihr das NAVI-Team kann Sie dabei unterstützen.
Eine Fettleber kann bei der Blutuntersuchung im Rahmen der Gesundenuntersuchung oder auch bei der Abklärung von Beschwerden vom Hausarzt bzw. von der Hausärztin entdeckt werden. Er/sie wird Sie bei entsprechendem Verdacht zum Bauchultraschall schicken. Ihr Hausarzt ist auch Ihr erster Ansprechpartner bei den dann ratsamen Therapie- und Lebensstilmaßnahmen.
In bestimmten Fällen, etwa wenn es bei der Untersuchung oder im Ultraschall Anzeichen einer fortgeschrittenen Lebererkrankung gibt, wird Sie Ihr Hausarzt zu einem Hepatologen, also einem auf die Leber spezialisierten Internisten überweisen. Dieser wird eine nähere diagnostische Abklärung durchführen.
Kann Ihnen Ernährungstipps in Zusammenhang mit Lebererkrankungen geben. Gesunde Ernährung hat auch einen positiven Einfluss bei Übergewicht, Diabetes und erhöhtem Cholesterin und kann sich damit indirekt positiv auf eine Fettleber-Erkrankung auswirken.
Ihre Apotheke Ist wie immer ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die richtige Einnahme der Medikamente oder mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln geht.
Bei fortgeschrittener Lebererkrankung kann aus verschiedenen Gründen ein stationärer Aufenthalt im Spital notwendig sein, zum Beispiel wenn eine Abklärung mittels Gewebsentnahme (Biopsie) oder die Behandlung von Komplikationen der eingeschränkten Leberfunktion, wie Blutungen oder Aszites (Bauchwasser) erfolgen sollte.
Menschen mit nicht-alkoholischer Fettleber sind häufig übergewichtig mit einer Konzentration des zusätzlichen Körperfettes im Bauchbereich. Gewichtsreduktion ist also eine wichtige Maßnahme bei dieser Form der Fettleber und viele verschiedene Ernährungsformen können dabei zum Erfolg führen.
Mehr dazu finden Sie beim Thema Übergewicht und Adipositas.
Bei der Mittelmeerdiät werden vor allem frisches Gemüse, Salat, Bohnen, Nüsse, Olivenöl und Fisch konsumiert, während rotes Fleisch und Milchprodukte reduziert werden. Studien zeigen, dass diese Form der Ernährung bei nicht-alkoholischer Fettleber möglicherweise einen positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel, und damit indirekt auf die Fettleber-Erkrankung hat. Aber auch Hinweise auf einen direkten positiven Einfluss auf die Leberveränderungen fanden sich bei den Auswertungen.
Dr. med. Christian Maté
Arzt der Allgmeinmedizin
Tatsächlich haben Auswertungen von vorhandenen Bevölkerungsdaten Hinweise ergeben, dass Kaffeetrinker möglicherweise ein geringeres Risiko haben, eine nicht-alkoholische Fettleber zu entwickeln. Auch bei bereits vorhandener Fettleber scheint Kaffee eine Schutzwirkung in Hinblick auf das weitere Fortschreiten der Leberveränderungen zu haben. Worin genau die schützende Wirkung von Kaffee liegt, ist derzeit noch unklar.
Dr. med. Christian Maté
Arzt der Allgmeinmedizin
Grundsätzlich können die Veränderungen rückläufig sein, wenn entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, um die Leber nicht weiter zu belasten bzw. zu schädigen. In vielen Fällen schreiten die Veränderungen allerdings voran, wenn auch langsamer als etwa bei einer alkoholisch bedingten Fettleber.
Wenn keine entsprechenden Maßnahmen gesetzt werden, kann sich aus einer Fettleber eine Fettleber-Entzündung entwickeln. Diese kann wiederum bei anhaltender Schädigung zu einer so genannten Leberzirrhose werden. Dabei kommt es zu narbenartiger Umwandlung des Lebergewebes, dass dann seine Aufgaben nurmehr eingeschränkt erfüllen kann. Im schlimmsten Fall kann sich ausgehend von einer Leberzirrhose ein Karzinom, also ein bösartiger Tumor entwickeln. Bei Leberzirrhose und Leberkarzinom kann unter Umständen eine Lebertransplantation als einzig wirksame Behandlung notwendig sein.
Sie sollten auf jeden Fall zum Arzt gehen, wenn