Wenn es heiß hergeht, muss nicht die hohe Temperatur daran schuld sein. Auch Stress oder körperliche Belastung bringen uns oft ordentlich ins Schwitzen. Richtig umgehen mit Deo und Antitranspirant.
Zwei Drittel der Österreicher tun es täglich – sie verwenden ein Deodorant, knapp 72 Prozent der Damen und etwa 58 Prozent der Männer. Auf Sprays setzen 60 Prozent, 42 auf Deo-Roller, wie die Plattform „kosmetik transparent“ berichtet. Der Duft ist für zwei Drittel der wichtigste Faktor bei der Wahl des Produktes, gefolgt von zuverlässiger Wirkung. Auf der Kleidung sollen keine Rückstände und Flecken zurückbleiben – für fast die Hälfte Voraussetzung, einem Mittel zu vertrauen. Während 58,1 Prozent nur Deos verwenden, greifen 6,3 Prozent zu Antitranspiranten, 15,5 Prozent verwenden beides.
Deo oder Antitranspirant?
So weit ein bisschen Statistik. Was ist nun der Unterschied? Deos wirken bakterienhemmend, das heißt, sie bekämpfen Bakterien auf der Haut, die fast geruchlosen Schweiß in unangenehm riechenden verwandeln bzw. übertünchen sie den Geruch. Antitranspirante bremsen das Schwitzen, aber nicht die Produktion an sich, sondern die Poren werden z. B. durch Aluminiumsalze oder andere Stoffe vorübergehend verengt bzw. verschlossen, so dass Schweiß nicht auf der Haut austritt. Beide gleichzeitig sollte man nicht verwenden, weil die Haut dadurch stark gereizt werden könnte. Es gibt jedoch Intensiv-Deos, die praktisch beide Wirkmechanismen vereinen, jedoch weniger Salze enthalten und daher schonender sind als zwei Produkte zu verwenden.
Wie hilft was?
• Gerüche bremsen: Geruchsabsorber legen sich über die von den Bakterien erzeugten geruchsbildenden Substanzen, so genannte Antioxidantien wirken deren Entstehen entgegen.
• Enzyme stoppen: Bakterien zersetzen Schweiß mit Hilfe von Enzymen, was den üblen Geruch verursacht. Mit einem Enzymhemmer lässt sich dies verhindern.
• Gerüche überdecken: Dafür sind in den Frischeprodukten ätherische Öle und/oder Duftstoffe so zusammengesetzt, dass sie trotz Körpergeruch angenehm duften.
Deo & Co richtig anwenden
• Haarlos frisch: Im rasierten Achselbereich finden Bakterien weniger Möglichkeiten, sich abzusetzen und zu vermehren. Das kann die Wirkung von Deo & Co verbessern. Aber: Deodorants oder Antitranspirant nicht gleich nach der Rasur anwenden, besser der Haut Zeit geben, bis sie nicht mehr gereizt ist.
• Deos wirken nicht auf bereits vorhandenem Schweiß. Daher immer auf die kurz davor gewaschenen Achseln bzw. nach dem Duschen auftragen.
• Während wir schlafen, sind die Schweißdrüsen wenig aktiv. Antitranspirante trägt man daher idealerweise vor dem Schlafengehen auf, dann ist ihr Effekt am nächsten Morgen besonders gut.
• Wer keine Aluminiumsalze verwenden möchte, findet bei den Produkten auch eine große Auswahl ohne.
• Zu viel des Guten bringt nichts, außer vielleicht eine Reizung der Haut und Flecken auf der Kleidung. Ein Roll-on-Produkt von oben nach unten und zurück über die Haut führen, Sticks zwei bis drei Mal. Wer Spray verwendet: Zwei kurze, kräftige Sprühstöße aus etwa 15 Zentimeter Entfernung reichen aus. Deo-Cremes sind sehr ausgiebig, eine erbsengroße Menge in jede Achsel einmassieren.
• Nach dem Auftragen etwa zehn Minuten warten, bis die Wirkstoffe eingezogen sind (trockene Achseln), erst dann Kleidung anziehen. Empfehlenswert sind zum Beispiel Naturfasern wie Baumwoll- und Leinen.
• Wie eingangs erwähnt, ist der angenehme Geruch ein wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung. Aber wählen Sie dezente Düfte, diese sollen ja nicht parfümieren, sondern ein Gefühl der Frische verleihen.
Das Deo wirkt nicht mehr…
Selbst wenn das Deodorant oder Antitranspirant bisher gut geholfen hat, kommt es mitunter vor, dass die Wirkung nachlässt bzw. ausbleibt. Nach längerer Anwendung kann sozusagen eine Resistenz gegenüber den bakterienbekämpfenden Substanzen auftreten. Dann empfiehlt es sich, abwechselnd unterschiedliche Produkte zu verwenden. Reagiert die Haut mit Rötung oder Juckreiz verträgt sie vielleicht einen bestimmten Inhaltsstoff nicht, dann ebenfalls auf ein anderes Deo oder Antitranspirant zurückgreifen. Bringt das keinen Erfolg, kann man eine natürliche Alternative, Zinkoxid (wird auch in der Wundmedizin verwendet), versuchen. Das Pulver wird nach dem Duschen auf die trockene Haut aufgetragen, auch nach dem Rasieren geeignet.
Auch das nützt…
Starkes Schwitzen kann man durch den Lebensstil beeinflussen: Mit Saunabesuchen lässt sich die Regulierung der Schweißproduktion trainieren, ebenso mit regelmäßigem Sport. Kaltes Wasser hilft nicht gegen Schwitzen! Im Gegenteil, die Körpertemperatur wird dann erst recht hochgefahren. Allerdings können Sie mit Wechselduschen einen guten Erfolg erzielen, weil diese ebenfalls die Gefäße trainieren und die Schweißbildung regulieren. Schwere und stark gewürzte Mahlzeiten, Alkohol, viel Kaffee treiben den Schweiß aus den Poren. Wer generell leicht schwitzt, sollte sich hier einschränken. Stattdessen lässt sich mit dem Trinken von Salbeitee über ein- bis zwei Wochen die Schweißproduktion von innen bremsen.
Warum schwitzen wir?
Einerseits, um den Körper zu kühlen, andererseits enthält er Stoffe, welche die Haut schützen. Außerdem transportiert er Giftstoffe ab. Sein ph-Wert ist sauer, somit unterstützt er auch die Hautbarriere gegen krankmachende Keime und Pilze. Schweiß besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser, den Rest machen Eiweißstoffe und Harnstoff, Lactat und Elektrolyte aus. Schweiß an sich ist geruchlos. Jedoch die auf der Haut natürlich vorkommenden Bakterien zerlegen ihn in Stoffe, die den Geruch auslösen.