„Er“ hält sich bei der Pflege meist zurück – oder greift ab und zu einfach in den Cremetiegel der Partnerin. Das ist keine gute Idee. Warum die Haut von Männern spezielle Bedürfnisse hat.
Reinigen, eincremen? Das bräuchten sie nicht, ist eine weitverbreitete Meinung unter Männern. Da haben sie die Rechnung ohne Frauen gemacht. Diese wünschen sich einen gepflegten Partner, wenngleich junge Männer sich diesem Thema aber schon viel aufgeschlossener widmen. Ein Härtetest für Männerhaut ist das tägliche Rasieren, vor allem die Nassrasur, weil die Klingen an der Haut „schaben“. Dadurch wird der Säureschutzmantel angegriffen, und sogar seine an sich robuste Haut trocknet aus und reagiert mit Irritationen.
Sanft gleiten
Heute gibt es jedoch schon sanftere Rasierer, etwa mit Gleitpartikeln und Feuchtigkeitsstreifen, die das Gleiten über die Haut verbessern. Keinen Druck auf die Haut ausüben und in Wuchsrichtung bewegen, um Entzündungen und Verletzungen zu vermeiden. Schaum oder Gel sorgen dafür, dass sich die Härchen von der Haut abheben, dadurch lassen sie sich leichter entfernen (danach das Gesicht mit kühlem Wasser abwaschen). Beim Trockenrasieren erfüllt ein Pre-Shave obigen Effekt. Die Trockenrasur ist hautschonender (kann bei Akne sinnvoller sein) und die Prozedur rascher erledigt.
Die Haare werden jedoch nicht so gründlich wie bei der Nassrasur entfernt, die Stoppel sind schneller wieder zu sehen. Die Haut auf das Rasieren vorbereiten: Mit warmem Wasser waschen, dies geschieht meist gleich unter der Dusche, weil es bei „ihm“ schnell gehen muss. Die Haare sind danach weich und lassen sich ohne Mühe entfernen. Auf den Hauttyp abgestimmte Rasierprodukte verwenden und mit einem guten Aftershave die Oberfläche wieder beruhigen. Keine stark alkoholhaltigen Produkte verwenden, um die Haut nicht durch ihren austrocknenden Effekt noch mehr zu reizen. Danach Feuchtigkeitscreme auftragen.
Auch der Bart braucht Pflege
Den Bart wachsen lassen, um sich die tägliche Rasur zu ersparen? Funktioniert nicht. Längere Haare brauchen ebenso Aufmerksamkeit, um nicht ungepflegt zu wirken. Mit einem Bart-Trimmer oder Rasiermesser den „Gesichtsschmuck“ in die gewünschte Form bringen. Längere Bärte beim Duschen mit Shampoo mitwaschen und täglich bürsten (verhindert das Verfilzen der Haare) sowie regelmäßig schneiden.
Länger jung?
Mann braucht für seine Haut vor allem Pflegeprodukte mit Feuchtigkeit. Diese sollen rasch einziehen und mattieren, da Männerhaut mehr Fett produziert als jene von Frauen. Wer jegliche kosmetische Cremes verweigert, sollte aber zumindest die Haut beim Aufenthalt im Freien (beim Sport, bei der Gartenarbeit, im Bad) vor UV-Licht schützen, um Sonnenschäden und beschleunigter Hautalterung vorzubeugen, wenngleich Männerhaut langsamer altert und mehr UV-schützendes Melanin produziert (deshalb werden sie auch leichter braun), darf „er“ sich auf diesem Vorteil gegenüber Frauen nicht ausruhen: Denn Stress, Rauchen, zu viel Sonne und regelmäßiger Genuss von Alkohol machen schneller alt und fördern auch Mitesser, Pickel und Unreinheiten. Begünstigt wird dies bei Männern schon aufgrund der Hautbeschaffenheit: Sie ist dicker, großporiger und fetter als jene von Frauen (siehe Kasten: der kleine Unterschied auf der nächsten Seite).
Ein intakter Schutzmechanismus der Haut (pH-Wert etwa 4,7 bis 5,8) bewahrt vor den Auswirkungen von Umwelteinflüssen. Frauen haben einen etwas höheren pH-Wert als Männer. Bei „ihm“ rutscht dieser leicht in den sauren Bereich, bedingt durch Schwitzen und verstärkte Talgproduktion. Die passenden Pflegeprodukte, die auch den pH-Wert berücksichtigen und der Haut Feuchtigkeit zuführen, sind die Basis gegen Unreinheiten und Pickel. Zunächst mit Reinigungsgel oder -creme die Haut von Schmutz und Fett befreien. Bei fetter Problemhaut morgens und abends, danach ein klärendes Produkt gegen unreine Haut anwenden.