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Lächeln verbindet!

27.05.2024

Oft sind es diese kleinen Begegnungen im Alltag, die uns für einen kurzen Augenblick Probleme und Sorgen vergessen lassen. Ein Lächeln baut Brücken zwischen Menschen – egal welcher Kultur sie angehören oder welche Sprache sie sprechen. Es steckt an und tut einfach gut!

Im vergangenen Monat wurde weltweit der World Smile Day, der internationale Tag des Lächelns, gefeiert. Sein Begründer, der US-amerikanische Grafiker und Werbedesigner Harvey Bell, war auch derjenige, der 1963 den gelben Smiley als motivierendes Symbol für die Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft entworfen hat. Reich wurde Bell davon nicht, da er vergaß, sich die Idee patentieren zu lassen. Dennoch hat er mit dem Gute-Laune-Emblem die Welt ein Stück weit zum Positiven verändert! 

„Lächeln ist ein unglaublich wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Beim Lachen schüttet das Gehirn vermehrt die drei wichtigsten Glückshormone aus, nämlich Serotonin, Endorphin und Dopamin. Gelangen diese in die Blutbahn, baut sich der Cortisolspiegel ab, der Blutdruck sinkt, wir werden entspannter“, erklärt Dr. Laura Stoiber, Klinische Psychologin in Wien. „Dabei ist es unerheblich, ob das Lachen echt ist oder simuliert. Geht der Mundwinkel nach oben, nimmt das Gehirn die Muskelkontraktion im Gesicht wahr und schüttet automatisch die Hormone aus“, so Dr. Stoiber weiter. 

„60 Sekunden Lachen am Tag genügen, um den Cortisol-Level um die Hälfte zu reduzieren. Sportwissenschaftler raten sogar dazu, das Lächeln aktiv zu trainieren. Studien haben gezeigt, dass ein bewusstes Lächeln z.B. während des Laufens den Sauerstoffverbrauch um fast zwei Prozent senkt und somit die Leistung steigert. Und was noch so toll am Lächeln ist: Es macht uns attraktiver in Beziehungen, kreativer und schöner. Lächeln ist vor allem auch ansteckend. Wenn man das Lachen mit einem geliebten Menschen teilt, wird es sogar mehr. Alleine zu lachen ist nie so schön wie zu zweit“, schmunzelt die Expertin. 

„Was zusätzlich noch spannend ist: Wir erleben weniger Schmerz, wenn wir lächeln. Wenn es uns nicht gut geht oder wir leichte Schmerzen haben – ausprobieren – einfach „dagegen-lächeln“ – es funktioniert wirklich, der Schmerz wird weniger. Der Grund: Lächeln reduziert, wie bereits erwähnt, das Stresshormon Cortisol, wodurch wir entspannen. Und Schmerz ist ja an sich nichts anderes als Anspannung, während Lächeln mit Entspannung einhergeht. Lächeln ist also wirklich eine Geheimwaffe!“ 

Die unterschätzte Superkraft
Obwohl wir um die Kraft des Lächelns wissen, lachen Erwachsene rund 485 Mal weniger am Tag als Babys oder Kleinkinder. Wir schaffen, wenn es hoch herkommt, täglich gerade einmal 15 „Grinser“ im Vergleich zu 500 „Babysmiles“. Doch warum ist das so? „Wir Menschen haben fünf Grundemotionen: Angst, Trauer, Scham, Wut und Freude – also vier negative und eine positive Grundemotion. Der Mensch ist daher hauptsächlich negativ geprägt, das heißt, wir sind viel schneller schlecht gelaunt und griesgrämig als positiv und euphorisch. Und die Freude können wir meistens eben nur durch das Lächeln bzw. ein Lachen richtig aktivieren“, beantwortet Dr. Stoiber die Frage. 

Lächeln ist also ein Ausdruck der Freude, vermittelt Vitalität und Gesundheit, vor allem aber auch Stärke, Positivität und Gelassenheit. Es ist nicht ohne Grund, dass Humor beim Dating bzw. der Partnersuche auf Platz eins steht, denn der Mensch sucht instinktiv nach guter Laune, Ausgelassenheit und Fröhlichkeit. Humor macht uns in Beziehungen attraktiver und schöner. Mit einem Lächeln bauen wir Vertrauen auf, zeigen, dass es uns gut geht. Lächeln macht sofort glücklich und sorgt im Nu für eine bessere Stimmung. 

Lächeln liegt in den Genen 
Wer kennt es nicht, dieses engelsgleiche Lächeln eines Neugeborenen im Schlaf? Auch wenn es sich dabei in den ersten Lebenswochen vielmehr um einen Reflex, als echtes Lachen handelt, geht uns beim Anblick des Babys redensartlich das Herz auf. Selbst das soziale Lächeln, auch Widerlächeln genannt, gilt als angeboren. 

In der Entwicklungspsychologie wird damit die Fähigkeit des zwei Monate alten Säuglings bezeichnet, auf Gesichter seiner Umgebung oder vertraute Stimmen mit einem bewusst eingesetzten Lächeln zu reagieren. Und je öfter Babys angelacht werden, desto häufiger erwidern sie es. So lässt sich mit ihnen schon sehr früh auf eine besondere Art kommunizieren – ganz ohne Worte. 

Dr. Laura Stoiber ergänzt: „Das Lächeln hilft uns auch im Erwachsenenalter, mit anderen in Kontakt zu treten bzw. ins Gespräch zu kommen. Es bringt Pluspunkte im sozialen Miteinander, ermöglicht beruflichen Erfolg und beschert uns zudem Glück und Zufriedenheit. Wer uns ein Lächeln schenkt, meint es in der Regel gut mit uns. Außerdem finden wir lächelnde Menschen meist auf Anhieb sympathisch.“ 

Lächeln schafft besondere Momente 
Der römische Philosoph und Schriftsteller Seneca sagte einst: „Wir alle streben nach Glück und einem erfüllten Leben!“ Doch wie erfahren wir Glück? „Unter anderem durch Lachen und die aktive Investition in Freude“, so die spontane Antwort der Gesundheitspsychologin Dr. Stoiber. „Bei einem herzhaften Lachen braucht der Körper nicht länger als zehn Sekunden, um Glückshormone auszuschütten. Beim Lächeln dauert es nur wenige Sekunden länger. Deshalb rate ich allen, die für sich selbst und andere besondere Glücksmomente schaffen wollen, viel öfter zu lachen, egal wann, egal wo.“ 

Lächeln tut gut 
Ein Lächeln, das von Herzen kommt, steigert unser eigenes Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf Beziehungen aus. Mit einem Lächeln lassen sich auch Missgeschicke oder schwierigere Situationen besser meistern. Selbst wenn das Lachen gestellt ist, fällt einem das negative Denken schwer. Auch Liebe, Verstehen und Verzeihen beginnen mit einem Lächeln. 

Man kann sich ihm einfach nicht entziehen. Selbst im Streit wirkt ein Lächeln entwaffnend, kein Wort hat dieselbe Kraft! Ein Lächeln lässt düstere Gedanken verschwinden und streichelt unsere Seele auf wundersame Weise. Verschenken wir ein einziges Lächeln, werden uns unzählige begegnen. Lachen kann uns aus Einsamkeit und tiefster Traurigkeit retten – es tut uns in vielen Situationen einfach nur gut!

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Informationen zum Inhalt
Aktualität
27. Mai 2024
Aktualisiert
22. März 2024
Erstellungsdatum
Redaktion
KroneMED Redaktion
(Bild: KMM)