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So wappnen Sie Ihr Immunsystem!

27.05.2024

Um die Abwehrkräfte fit für den Herbst zu machen, braucht es kein weit gereistes Superfood. Unsere „lokalen Helden“ haben so viel Gutes zu bieten und schmecken außerdem vorzüglich. Greifen Sie zu!

Im September leuchten in vielen Blumentöpfen noch die Blüten der Kapuzinerkresse. Zupfen Sie öfter mal Blatt oder Blüten ab. Sie schmecken auf dem Butterbrot oder im Salat einfach vorzüglich. Ihre Schärfe ist zudem ihr Gesundheitsjoker. Die enthaltenen Senföle 

· wirken antibakteriell, 

· aktivieren Enzyme, die Ihre Zellen vor oxidativem Stress schützen und 

· laut einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung und des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau unterstützen Senföle aus Kapuzinerkresse die Funktion des Insulins. 

Die Krenwurzel wirkt ähnlich. Bakterien werden von ihren scharfen Geschützen regelrecht in die Flucht geschlagen. Besonders gegen bakteriell bedingte Erkältungen und Blasenentzündungen nützt regelmäßiger Krengenuss nachweislich. 

Mit Brokkoli die Harnwege schützen
Die grüne Rose isst man nur selten roh. Gesundheitlich wäre das aber eine gute Idee. Überhaupt dann, wenn man regelmäßig unter Harnwegsinfekten leidet – was bei nasskaltem Herbstwetter nicht so selten vorkommt. Die Abbauprodukte der sogenannten Glucosinolate im Brokkoli machen sich nämlich gegen Keime stark, besonders in den Harnwegen. Das Problem ist, dass durch Kochen genau jenes Enzym zerstört wird, das die Glucosinolate zum wirksamen Stoff Sulforaphan abbaut. 

Richtige Zubereitung ist wichtig
Roher Brokkoli schmeckt mit ein paar getrockneten Sauerkirschen und einem Cashewnussdressing übrigens sensationell. Wer sich damit doch nicht anfreunden kann, greift auf Plan B zurück: Nicht nur Brokkoli, sondern auch andere Kohlgewächse enthalten das nötige Enzym zur Aktivierung des gesundheitsförderlichen Sulforaphans. Genießen Sie also den Brokkoli schonend gedämpft oder kurz gekocht, essen Sie dazu Salat mit Rucola oder streuen Sie Kresse darüber. Das rohe Kohlgewächs liefert so das Enzym für das gekochte Gemüse. 

Sauer macht lustig – und gesund
Dass unsere Immunzellen überwiegend im Darm sitzen, ist kein Geheimnis mehr. Ebenso die wichtige Rolle der freundlichen Darmbakterien. Denn diese agieren wie ein Immun-Booster im Darm, in der Leber und sogar im Gehirn. Was liegt also näher, als den guten Darmbewohnern das Leben so angenehm und schmackhaft wie möglich zu machen. So wappnen Sie Ihr Immunsystem für die kalte Jahreszeit. 

Essen bzw. trinken wir fermentierte Produkte, wie Buttermilch, Kefir, Acidophilusmilch, Sauerkraut, Kimchi, Joghurt etc., fühlen sich die wünschenswerten Bakterien pudelwohl und vermehren sich fleißig. 

Oat Cuisine mit Gesundheitsbonus
Lange bekannt ist, dass der lösliche Ballaststoff ß-Glucan ungeliebtes Cholesterin (auch das selbst produzierte) im Darm bindet und dieses dann mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Heute wissen wir zudem, dass ß-Glucan für unsere Darmbakterien ein heiß begehrtes Festmahl darstellt. Füttert man sie regelmäßig damit, produzieren sie fleißig kurzkettige Fettsäuren, die ihrerseits wieder eine wahre Wellnesskur für unser Immunsystem sind. Außerdem wirkt ß-Glucan in der Dünndarmwand. Dort aktiviert es die fleißigen Fresszellen (Makrophagen), die eindringende Bakterien unschädlich machen. 

Wo ist wertvolles ß-Glucan drin? 
Besonders viel davon essen wir mit Hafer und Gerste. Das morgendliche Müsli oder Rollgerste statt Reis bei Hauptgerichten sind ein heißer Tipp. Pilze wie Champignons, Shiitake oder Eierschwammerl punkten ebenso mit dem löslichen Ballaststoff. 

Zink – ein unterschätzter Schutzstoff
Der Mineralstoff beeinflusst das Immunsystem auf verschiedene Weise und führt leider immer noch ein Schattendasein. Liegt ein Zinkmangel vor, fängt man Infekte schneller auf und sie dauern auch noch länger. Speziell wer fleischlos isst, sollte Käse und andere Milchprodukte ganz oben auf seinen Speiseplan setzen, denn diese sind besonders zinkreich. 

Vitamin D
Wer ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, kann damit Erkältungen vorbeugen. Das haben Wissenschafter in einer Studie für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung herausgefunden. Je niedriger der Vitamin-D-Status war, desto höher war das Risiko für Atemwegsinfektionen. Es lohnt sich also jetzt nach dem Sommer zu überprüfen, ob der Vitamin-D-Wert im Blut im grünen Bereich liegt. Denn nicht jeder kann ausreichend Vitamin D mithilfe der Sonne selbst herstellen. 

Moderate Bewegung hält auch die Abwehrkräfte fit
Unser Immunsystem lässt sich nicht nur mit Gabel und Messer stärken. Sportschuhe wirken ebenso. 2-3x pro Woche Bewegung wollen unsere Abwehrkräfte im Minimum. Wichtig dabei: Das Training darf nicht zu intensiv sein, denn sonst passiert genau das Gegenteil. Sehr intensive Sporteinheiten lassen den Körper zu viele Stresshormone ausschütten. Das wiederum kann das Immunsystem eher negativ beeinflussen. Radtouren durch den spätsommerlichen Wald, lockere Jogging- oder Walkingrunden und eine ausgedehnte Wanderung am Wochenende sind also eine gute Idee.

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Informationen zum Inhalt
Aktualität
27. Mai 2024
Aktualisiert
27. Mai 2024
Erstellungsdatum
24. Mai 2024
Stand der medizinischen Information
Redaktion
KroneMED Redaktion
(Bild: KMM)