Osteoporose

08.11.2024

 

Da die Osteoporose selbst keine Beschwerden macht, kommt dem Screening eine große Bedeutung zu. Ziel ist es, die Erkrankung früh zu erkennen, entsprechend zu behandeln und so Knochenbrüche zu verhindern.

Risikofaktoren
Was trägt zu meinem Osteoporose-Risiko bei?
  • Bewegungsmangel
  • Frauen: Früher Wechsel
  • Niedriges Körpergewicht (BMI < 20)
  • Osteoporose-Bruch in der Vergangenheit
  • Erbliche Belastung
  • Kortisontherapie
  • Rauchen
  • Starker Alkoholkonsum
  • Rheumatoide Arthritis
  • Andere chronische Erkrankungen
Diagnose
Wie wird eine Osteoporose festgestellt?

Der Hausarzt spielt bei der Früherkennung der Osteoporose eine Schlüsselrolle. Bei Patienten ab dem 50. Lebensjahr und vor allem bei Frauen in der Postmenopause (nach dem Wechsel) wird eine Bewertung des Risikos durch den Arzt empfohlen. Im Gespräch mit dem Patienten kann der Allgemeinmediziner herausfinden, ob Risikofaktoren für Osteoporose, wie Rauchen oder starker Alkoholkonsum vorliegen. Auch eine Reihe von chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel die rheumatoide Arthritis oder eine längerfristige Behandlung mit Kortisontabletten zählen dazu.

Wenn der Arzt es aufgrund der Risikofaktoren und der körperlichen Untersuchung für sinnvoll hält, wird er eine sogenannte Knochendichtemessung veranlassen. Aufgrund des Ergebnisses dieser Untersuchung und in Abhängigkeit von Ihrer individuellen Risikokonstellation kann der Arzt schließlich beurteilen, ob eine medikamentöse Therapie zur Verhinderung von osteoporotischen Frakturen sinnvoll ist.

Behandlung
Die 4 Top-Infos vom Hausarzt
  • Regelmäßiges Training zur Kräftigung der Muskulatur ist in Vorbeugung und Therapie der Osteoporose wichtig.
  • Sonnenlicht aktiviert Vitamin D – gehen Sie also so oft wie möglich ins Freie.
  • Medikamente können den Verlust von Knochendichte stoppen und diese häufig auchwieder erhöhen.
  • Täglich sollten über Ernährung und falls nötig Nahrungsergänzung 1.000-1500 mg Kalzium und 800-1000 IE Vitamin-D zugeführt werden.
Behandlung
Wie erfolgt die Behandlung bei Osteoporose?

Damit die Therapie gut wirkt, sollten Sie ausreichend Vitamin D und Kalzium zu sich nehmen. Wenn das über die Nahrung nicht möglich ist, können zusätzlich Tabletten oder Tropfen eingenommen werden. Vor allem Frauen nach dem Wechsel sollten zudem auf ausreichend Bewegung und falls möglich gezielte Kräftigung der Muskulatur achten. Ihr Hausarzt kann Sie dazu beraten.

Im Radiologie-Zentrum

Die Knochendichtemessung, auch DEXA genannt, ist eine Untersuchung mit schwachen Röntgenstrahlen, die in einem radiologischen Diagnosezentrum durchgeführt wird. Sie ist völlig schmerzfrei und erfordert keine besondere Vorbereitung oder Injektion von Kontrastmittel. Die Untersuchung erfolgt im Liegen in einem Computertomographie-Gerät und dauert zwischen 5 und maximal 15 Minuten.

Für die untersuchten Regionen, Lendenwirbelsäule und Oberschenkelhals beidseits wird der sogenannte T-Wert („T-Score“) bestimmt. Je niedriger dieser Wert ist, desto geringer ist die Knochendichte. Ab einem Wert von -1 spricht man von Osteopenie, einer möglichen Vorstufe der Osteoporose, ab -2,5 liegt schließlich eine Osteoporose vor.

Ernährung
Welche Nahrungsmittel enthalten viel Kalzium?

KALZIUMREICHE NAHRUNGSMITTEL

  • Milch, Joghurt, Käse
  • Blattspinat, Fenchel, Brokkoli
  • Nüsse
  • Kalziumreiches Mineralwasser
  • Angereicherte Milchersatzgetränke
  • Angereicherte Cerealien, Fruchtsäfte, Sojaprodukte
Ernährung
Welche Nahrungsmittel enthalten viel Vitamin D?

VITAMIN-D-REICHE NAHRUNGSMITTEL

  • Milch, Joghurt
  • Tunfisch, Sardinen, Makrelen
  • Eier
  • Angereicherte Cerealien
NAVI – wer hilft mir bei Osteoporose?

Ihr Hausarzt kann Ihr Gesamtrisiko für osteoporotische Knochenbrüche überblicken und falls notwendig weiterführende Untersuchungen, wie die Knochendichtemessung veranlassen. Er berät Sie zu Lebensstilmaßnahmen, kann eine medikamentöse Therapie verschreiben, und bei schlechter Verträglichkeit anpassen.

Das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen, auch in der Nacht und am Wochenende. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter www.kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.

Im radiologischen Diagnosezentrum wird nicht nur die Knochendichtemessung als Beitrag zur Bestimmung des Frakturrisikos durchgeführt, sondern bei entsprechenden Beschwerden auch ein Röntgen, um z.B. osteoporotische Wirbelbrüche festzustellen.

Rheumatologen, Orthopäden und Gynäkologen beschäftigen sich mit Osteoporose. Der Rheumatologe kann als Facharzt für Innere Medizin zum Beispiel vom Hausarzt zum möglichen Einsatz neuerer, noch nicht breit etablierter Medikamente hinzugezogen werden.

Wenn es bereits zu einer osteoporotischen Fraktur gekommen ist, erfolgt häufig eine operative Behandlung. Diese reicht von der Stabilisierung bei Wirbelkörperfraktur bis zur Hüft-Totalendoprothese (TEP) beim Oberschenkelhalsbruch.

Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt, Ansprechpartner, wenn es um die richtige Einnahme der vom Arzt verschriebenen Medikamente geht.

Durch Maßnahmen zur Kräftigung der Knochen und Mobilisierung der Gelenke kann im Rahmen eines Reha-Aufenthaltes die Knochendichte und -struktur gestärkt werden. Dies kann auch nach Operationen bei osteoporotischer Knochenfraktur als sogenannte Anschlussheilverfahren erfolgen.

Informationen zum Inhalt
Aktualität
08. November 2024
Aktualisiert
08. November 2024
Erstellungsdatum
08. November 2024
Stand der medizinischen Information
(Bild: KMM)
(Bild: KMM)
(Bild: KMM)