Magen-Darm-Grippe

30.03.2025

Durchfall, Übelkeit und Erbrechen – die Symptome einer Infektion mit Noro- oder Rotaviren können sehr quälend sein. Meist ist keine spezielle Behandlung nötig, wichtig sind Flüssigkeitsersatz und Bettruhe.

Ursachen
Wodurch kommt es zu akutem Durchfall und Erbrechen?

 

Meist handelt es sich bei akutem Durchfall und Erbrechen um einen viralen Infekt, der vor allem im Winter und Frühling gehäuft auftritt. Man spricht denn umgangsprachlich von einer Magen-Darm-Grippe, mit der „echten“ Grippe, also der Influenza hat das aber nichts zutun. Weitere Bezeichnungen, die alle das Gleiche meinen, sind:

  • Magen-Darm-Infekt
  • Magen-Darm-Infektion
  • Magen-Darm-Entzündung
  • Medizinische Fachsprache: Akute Gastroenteritis

 

Man kann also sagen, dass eine Infektion (in diesem Fall mit Viren) eine Entzündung der Schleimhaut von Magen und Darm bewirkt, die wiederum zu einer rascheren Darmentleerung, also Durchfall führt. Der Körper will die Viren so rasch wie möglich loswerden und entleert sicherheitshalber auch den Magen, was besonders unangenehm ist, weil das Erbrechen ja in die „verkehrte“ Richtung geschieht.

Symptome
Welche Beschwerden können also bei einem Magen-Darm-Infekt auftreten?

Folgende Beschwerden können dabei auftreten:

Symptome
Beschwerden bei Magen-Darm-Grippe
  • Übelkeit/Erbrechen/Durchfall
  • Bauchschmerzen/Bauchkrämpfe
  • Fieber
  • Kopfweh/Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit

Wenn Sie unter starken Bauchschmerzen leiden, oder über längere Zeit keine Flüssigkeit behalten können, ist ein Besuch beim Hausarzt in jedem Fall empfohlen 

Symptome
Wann sollte ich auf jeden Fall zum Arzt gehen?
  • Zusätzliche Erkrankungen (Herz, Diabetes, Immunsystem, etc.)
  • Mehr als 6 x flüssiger Durchfall in 24 Stunden
  • Flüssigkeit kann längere Zeit nicht behalten werden
  • Zeichen von starkem Flüssigkeitsmangel (benommen, verwirrt, müde, durstig)
  • Fieber höher als 38,5° länger als 1 Tag lang
  • Blut im Stuhl oder im Erbrochenen
  • Starke Bauchschmerzen
  • Durchfall/Erbrechen dauert länger als 2-3 Tage
Diagnose
Wie stellt mein Hausarzt bzw. meine Hausärztin die Diagnose?

Meist kann die Diagnose einer viralen Gastroenteritis (Magen-Darmentzündung) aufgrund des typischen Verlaufs der Beschwerden gestellt werden: Plötzlich aufgetretener Durchfall, der nicht länger als seit einer Woche besteht und häufig mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber einhergeht. Bei der Untersuchung und im Gespräch mit ihnen wird Ihr Hausarzt auf Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels oder andere mögliche Ursachen Ihrer Beschwerden achten. Lediglich bei Verdacht auf Auslöser, wie Bakterien oder Parasiten sind weitere diagnostische Schritte (z.B. Stuhluntersuchung) und gegebenenfalls eine gezielte Behandlung mit Antibiotika notwendig.

Behandlung
Die 4 Top-Infos vom Hausarzt
  1. Eine virale Magen-Darminfektion wird NICHT mit Antibiotika behandelt
  2. Trinken (falls möglich) in kleinen Schlucken alle 15-30 Minuten
  3. Ein positiver Effekt von Probiotika bei akuter Magen-Darminfektion ist bisher nicht eindeutig belegt. Das gleiche gilt für Zink.
  4. Medikamente gegen den Durchfall dürfen nur kurzfristig (nicht länger als zwei Tage) und bei Kindern gar nicht eingesetzt werden
Behandlung
Welche Maßnahmen sind bei Magen-Darm-Grippe empfohlen?

Flüssigkeitsersatz

gut

  • Wasser/Tee (plus Salzzufuhr durch Essen)
  • Verdünnte (!) Fruchtsäfte (plus Salzzufuhr durch Essen)
  • Gemüsesuppe
  • Spezielle Produkte aus der Apotheke

nicht gut

  • Zuckerhaltige Getränke
  • Alkohol
  • Energydrinks

Allgemeine Maßnahmen

  • Bettruhe
  • Essen nach Appetit/Verträglichkeit (Bananen, Haferflocken, Suppe, gekochtes Gemüse…)
Behandlung
Wer hilft mir wie- das NAVI-Team bei Magen-Darm-Grippe

Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin ist die primäre Anlaufstelle bei akuten Beschwerden, wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen und in den meisten Fällen, wie zum Beispiel bei einer viralen Gastroenteritis (Magen-Darmentzündung) kann er bzw. sie Sie auch ohne Einbeziehung eines Facharztes ausreichend behandeln.

Das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen, auch in der Nacht und am Wochenende. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter www.kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.

Bei Durchfall mit Zeichen eines Flüssigkeitsmangels (z.B. trockener Mund, eingesunkene Augen, kein/kaum Urin), wenn sich Ihr Kind weigert, zu trinken oder zu essen, bei anhaltenden Bauchschmerzen, wiederholtem Erbrechen, Verhaltensänderungen, sowie bei blutigem Durchfall, sollten Sie immer den Rat eines Kinderarztes bzw. einer Kinderärztin oder eines Hausarztes bzw. einer Hausärztin einholen.

Eine akute Durchfallerkrankung durch Viren, Bakterien oder Parasiten kann vom Hausarzt bzw. von der Hausärztin meist ausreichend abgeklärt und behandelt werden. Zu einem Facharzt bzw. einer Fachärztin für Gastroenterologie wird er sie zum Beispiel überweisen, wenn Durchfall und Bauchschmerzen über längere Zeit bestehen und es Hinweise auf eine andere Ursache, z.B. eine chronisch entzündliche Darmerkrankung gibt.

Der Spezialist bzw. die Spezialistin, wenn es darum geht, den Heilungsverlauf einer Erkrankung durch eine spezifische Ernährung positiv zu beeinflussen. Wird bei Durchfallerkrankungen etwa im Rahmen eines Spitals- oder Reha-Aufenthaltes beigezogen, wenn eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) diagnostiziert wurde.

Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt/Ihre Ärzin, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Zudem können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt bzw. seiner Hausärztin besprechen.

Ein stationärer Aufenthalt kann zum Beispiel akut notwendig sein, wenn die Betroffenen bereits Zeichen eines Flüssigkeitsmangels mit schlechtem Allgemeinzustand zeigen und für den ausreichenden Flüssigkeitsersatz eine intravenöse Verabreichung notwendig ist. Auch bestimmte bakterielle Erkrankungen können einen Spitalsaufenthalt mit intravenöser Antibiotikabehandlung erfordern.

(Bild: KMM)
(Bild: KMM)
(Bild: KMM)